Wenn die Seele die Zähne krank macht
Stress und psychische Störungen als Ursache für Zahnerkrankungen
Stress macht krank – noch nie waren so viele Menschen von Burn-Out-Symptomen betroffen wie heute. Aber der Dauerdruck belastet nicht nur Körper und Psyche, auch Zähne und Zahnfleisch werden in Mitleidenschaft gezogen: Immer öfter sind seelische Leiden der eigentliche Grund für Erkrankungen im Mund. Das stellt die Zahnmedizin vor neue Herausforderungen.
Die Zahl der psychischen Erkrankungen in unserer von Leistung geprägten Gesellschaft nimmt stetig zu. Immer mehr Menschen machen Stress, beruflicher Druck oder private Sorgen krank. Mit weitreichenden Folgen für Körper und Seele. Aber auch die Zähne sind betroffen, denn die Auswirkungen dieser Entwicklung zeigen sich auch im Mund.
Zähne unter Druck
Wem die Sorgen über den Kopf wachsen, ist zum Beispiel deutlich anfälliger für Zahnkrankheiten wie Parodontose. Zum einen führt Stress zur Beeinträchtigung des körpereigenen Abwehrsystems, sodass unerwünschte Bakterien, die sich in der Mundflora befinden, leichtes Spiel haben, sich unkontrolliert zu auszubreiten. Verstärkend kommt hinzu, dass in Zeiten hoher Belastung häufig die regelmäßige Mundhygiene viel zu kurz kommt. Aber auch andere Krankheitsbilder weisen besonders häufig auf einen Zusammenhang mit seelischem Leiden hin: So kann Stress zu Bruxismus, so nennt der Fachmann das unbewusste Knirschen mit den Zähnen, führen. Mit fatalen Folgen: Schlimmstenfalls bilden sich Risse im Zahnschmelz, unter Umständen kann ein Zahn sogar brechen. Schnelle Hilfe bietet die sogenannte Aufbiss-Schiene, die im Labor individuell angefertigt wird.
Aufklärung im Team
Immer öfter sind auch Zahnärzte mit den sogenannten somatoformen Störungen konfrontiert: Patienten haben konkrete Beschwerden, für die keine medizinische Erklärung oder Ursache gefunden wird. Es handelt sich hier oft um eine seelische Störung, die sich in körperlichen Symptomen wie zum Beispiel einer Zahnfleischentzündung manifestiert. Und weil ich das als Zahnarzt weiß, hat das bio-psycho-soziale Krankheitsverständnis für mich, als zertifizierten Implantologen, im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung der Patienten eine hohe Bedeutung.
Zudem hat für mich das ärztliche Gespräch mit dem Patienten nicht nur einen diagnostischen, sondern auch einen therapeutischen und vor allem präventiven Charakter. Mir geht es einfach um mehr, als nur um das schlichte Reparieren von Schäden. Den Patienten gegenüber trage ich eine hohe Verantwortung. Gerade wir Zahnärzte haben die große Chance, frühzeitig psychische Störungen und seelische Leiden zu erkennen und anzusprechen.
Und damit auf eine seelische Schieflage nicht auch noch teurer Zahnersatz folgt, setze ich auf die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit einem Heilpraktiker für Psychotherapie (HPG) und Coach.
Mit Herrn Thomas Cieslik haben wir einen ausgewiesenen Fachmann der psychologischen Beratung und der Psychotherapie in unserem dentalen Netzwerk, um gemeinsam möglichen psychosomatischen Ursachen für Zahnerkrankungen auf die Spur zu kommen.
Dr. med. dent. Reiner Keilbach
Praxis Dr. med. dent. Reiner Keilbach
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